Aktuelles

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Demo

Wer profitiert hier eigentlich?

Aufruf zur 15. "Wir haben es satt!"-Demo 2025

  • Wer profitiert eigentlich von Klimakrise, Artensterben und dem Verlust fruchtbarer Böden?
  • Wer hat ein Interesse an billigen Agrarrohstoffen, am Höfesterben und an der Spaltung von Landwirtschaft und Gesellschaft?
  • Wer verdient an globaler Ungerechtigkeit, Ernährungsarmut, Patenten und Hunger?
  • Wer gewinnt, wenn Ackerland von Investoren vereinnahmt und zum Spekulationsobjekt wird?
  • Wer profitiert von politischer Instabilität und Existenzängsten?

 

Unsere Zukunft steht zur Wahl!

Zu viele Politiker*innen in Berlin und Brüssel stellen seit Jahrzehnten Konzerninteressen vor das Gemeinwohl und fördern mit unseren Steuergeldern ein schädliches Ernährungssystem. Agrarkonzerne wie Bayer-Monsanto, Tönnies und Cargill, fahren horrende Profite ein. Sie verschleiern dies mit dem falschen Versprechen, vermeintlich einfach und billig die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Ihre Lobbyverbände verlangen unter dem Deckmantel des Bürokratieabbaus einen desaströsen Verzicht auf Klima-, Tier- und Umweltschutz – statt wirtschaftlicher Perspektiven für die Betriebe, wie Bäuerinnen und Bauern sie schon lange fordern.

Die weltweiten Folgen:

  • Global sind 733 Millionen von Hunger betroffen, das sind 150 Millionen mehr als vor der Corona-Pandemie. Jeder dritte Mensch auf der Welt kann sich keine ausgewogene Ernährung leisten.
  • Allein in Deutschland mussten mehr als 350.000 Höfe in den letzten 30 Jahren schließen – damit hat sich die Anzahl der Betriebe um fast 60 Prozent verringert.
  • 60 Prozent der Böden in Europa sind geschädigt – Hauptverursacher sind die Agrarindustrie und die von ihr befeuerte Klimakrise.
  • Über 60 Prozent der Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes stehen auf den Roten Listen der bedrohten Arten. Insbesondere Ackerlandschaften sind vom Artensterben betroffen.

Das haben wir satt! 

 

Sozial-gerechte Agrarwende in den Koalitionsvertrag!

Das agrarindustrielle System wälzt seine wahren Kosten auf die Gesellschaft ab. Eine bäuerliche, agrarökologische Landwirtschaft ist der gemeinwohlorientierte Gegenentwurf. Sie ist die Grundlage für ein umweltverträgliches, gerechtes und krisenfestes Ernährungssystem, das uns alle und zukünftige Generationen sicher mit gesunden Lebensmitteln versorgen kann – ohne Tieren, Umwelt und Klima zu schaden.Wir fordern von der kommenden Bundesregierung und der EU: Sichern Sie unsere Existenzgrundlagen, den sozialen Zusammenhalt und ein gutes Leben für Mensch und Tier, in Stadt und Land, in Deutschland und der ganzen Welt! Die Agrarwende braucht endlich politischen Mut, verbindliche Gesetze, kostendeckende Erzeuger*innenpreise und eine sichere Finanzierung! In der nächsten Legislaturperiode müssen Agrarwende und zukunftsfähige Neuausrichtung der Europäischen Gemeinsamen Agrarpolitik oberste Priorität haben.

Wir können gewinnen, wenn wir alle zusammenhalten!

Stadt und Land, bio und konventionell, Tierhalter*in und Veganer*in, jung und alt – wir lassen uns nicht spalten! Solidarisiert euch, kommt zur Demo!

Samstag, 18.1.25, 12 Uhr, Bundeskanzleramt, Berlin

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Blogbeitrag

Was bedeutet Agrarökologie wirklich?

Der Blogbeitrag von Brot für die Welt zu unserem gemeinsamen Tag der Agrarökologie taucht tief in die Frage ein, was Begriffe wie „Bio“ und „Fair Trade“ mit Agrarökologie zu tun haben – und warum das alles wichtig ist. Maike Backhausen nimmt euch mit auf eine Reise in die Welt der nachhaltigen und fairen Lebensmittelproduktion, erzählt von inspirierenden Begegnungen und spannenden Diskussionen.

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Positionspapier

Düngemittel aus grünem Wasserstoff

In Kenia und auch weiteren Ländern des Globale Südens soll die lokale Produktion von Düngemitteln auf Basis von grünem Wasserstoff, hergestellt mithilfe erneuerbarer Energie, gefördert werden. Aus unserer Sicht gibt es noch viele Fragezeichen, ob dies für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Landwirtschaft der richtige Weg ist. Wie sieht es mit Bodengesundheit und den Wasserressourcen vor Ort aus? Werden überhaupt Bedürfnisse von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern berücksichtig und wie geht dieser Ansatz zusammen mit dem Bestreben Agrarökologie zu fördern? In einem gemeinsamen Positionspapier, mit Organisationen der deutschen und kenianischen Zivilgesellschaft, äußern wir unsere Bedenken, auch mit Blick auf die Unterstützung durch die Bundesregierung.

Lest auch unser aktuelles Agrar Info #4 dazu.

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gesucht

Praktikantin (m/w/d)

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Praktikantin (m/w/d) für 20 bis 38 Std./Woche für maximal 12 Wochen  

Tätigkeitsbereiche

  • fachbezogene Recherchen
  • Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Wirkungsmessung und Evaluation
  • Redaktionelle Planung und Begleitung von Fachbeiträgen
  • Projektentwicklung und Antragstellung
  • Teilnahme an Konferenzen und Bündnistreffen
  • Büroorganisation, Versand, Pflege von Adressverteilern

Unsere Wünsche an Dich

  • Student*in aus einem tätigkeitsrelevanten Studiengang mit fachlichem Bezug zu den Themen des Vereins
  • Interesse an den Themen nachhaltige Ernährung, Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaschutz
  • Eigenverantwortliche und strukturierte Arbeitsweise
  • Hands-on-Mentalität und Spaß an der Arbeit in einem engagierten Team

Wir bieten

  • Eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit viel Gestaltungsspielraum
  • Flexible Arbeitszeiten mit Möglichkeit zum mobilen Arbeiten
  • Einblicke in die Arbeit einer Nichtregierungsorganisation
  • Die Kombination des Praktikums mit einer Bachelor- oder Masterarbeit zu fachlich passenden, praxisrelevanten Themenbereichen ist möglich, wir beraten gerne bezüglich der Konzeption und Umsetzung
  • Eine monatliche Aufwandspauschale in Höhe von 300,- Euro

Wenn wir Dein Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Deine Bewerbung! 

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Eindrücke von der Studienreise nach Brüssel

Agrarpolitik und Klimaschutz – welche Rolle spielt die Europäische Union?

Gemeinsam mit Vertreter*innen der Nordkirche und Multiplikator*innen haben wir eine intensive Woche in Brüssel verbracht und zahlreiche Gespräche geführt – von Martin Häusling (MdEP, Die Grünen), Maria Noichl (MdEP, SPD) bis Norbert Lins (MdEP, CDU) sowie Vertreter*innen von Corporate Europe Observatory und Agroecology Europe.

Ernüchternde Aussichten für die EU-Agrarpolitik: Die ehrgeizigen Klima- und Umweltziele stehen unter Druck. Martin Häusling teilte eine realistische Einschätzung der politischen Lage – Klimaschutz und die „Farm-to-Fork“-Strategie stehen auf der Kippe. Besonders die Pestizidreduktion scheint kaum umsetzbar.

Maria Noichl bezog eine klare Position: Landwirt*innen müssen an der Landwirtschaft verdienen können. Hierfür braucht es eine Marktgestaltung, die ökologische und soziale Leistungen honoriert und an Wirkung gebundene EU Fördergelder. 

Auch Norbert Lins sieht die Notwendigkeit der Stärkung von Erzeuger*innen innerhalb der Lieferkette verbunden mit einer Begrenzung der Marktmacht des Einzelhandels – allerdings bleibt sein Blick zuallererst auf die Höhe der Erträge der deutschen Landwirtschaft gerichtet. Somit bleibt das Narrativ: Produktivitätssteigerung zur Ernährung der Welt und macht eine zielgerichtete Umsetzung wichtiger Klima- und Umweltschutzmaßnahmen schwierig.

Vielfältige Landwirtschaft und Ernährung als neues Narrativ: Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung braucht es vielfältige Anbausysteme, Kreislaufsysteme und eine deutliche Abkehr und Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit notwendig, denn die EVP-Fraktion (Zusammenschluss von christlich-demokratischen und konservativen Parteien in Europa) ist aktuell bei allen Entscheidungen im EU-Parlament ausschlaggebend. 

Strategischer Dialog mit 29 Akteuren auch aus Zivilgesellschaft als Lichtblick: Mit Vorschlägen zur gezielten Einkommensstützung und Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaftsmaßnahmen könnte ein Wandel gelingen. Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen steht vor der Herausforderung, innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit Lösungsansätze zu präsentieren.

Die Macht der Lobbygruppen: Im Gespräch mit Hans van Scharen (Corporate Europe Observatory) wird ganz schnell deutlich, warum zum Beispiel die Pestizid-Verordnung (Sustainable Use Regulation – SUR) gescheitert ist: 30.000 Lobbyisten davon 70% seitens der Unternehmen, beeinflussen mit viel Geld, Expertise und Omnipräsenz die Europäische Agrarpolitik. Das ist David gegen Goliath: einem Umwelt-Lobbyisten stehen 86 Lobbyisten der Unternehmen entgegen.

Hoffnung durch Agroökologie: Die Bewegung Agroecology Europe inspiriert uns mit ihrem EU-weiten Einsatz für Agrarökologie. Trotz vieler Rückschläge ist es mehr denn je an der Zeit, für eine gerechtere, nachhaltige Landwirtschaft zu kämpfen. Wir sind weiterhin dabei – für eine Agrarpolitik mit Verantwortung!

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INTERAKTIVER WORKSHOP-TAG & FILMVORFÜHRUNG

Tag der Agrarökologie: Ein Konzept, viele Perspektiven

Donnerstag, 28.11.2024, 10:00 Uhr - 16:30 Uhr
von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr zeigen wir den Film „Where the trees bear meat“
SPORE Initiative · Hermannstraße 86 · 12051 Berlin

Die Agrarökologie ist in aller Munde, doch in politischen Debatten wird deutlich, dass nicht alle das gleiche Verständnis von Agrarökologie haben. Wir laden ein, um mit Euch das Konzept der Agrarökologie mit seinen Wurzeln im Globalen Süden besser kennenzulernen. Anhand von
Praxisbeispielen aus dem Globalen Süden und auch Deutschland gehen wir der Frage nach: Was ist Agrarökologie und – genauso wichtig – was ist sie nicht?

In 6 interaktiven Workshops werden wir uns mit verschiedenen Aspekten einer sozial-ökologischen Transformation des Ernährungssystems beschäftigen: Welche Rolle spielt Agrarökologie in der EU-Agrar- und Ernährungspolitik? Wie kann Agrarökologie den Bodenschutz stärken?
Vor welchen Herausforderungen stehen wir bei Fairtrade-Lieferketten? Wie kann Agrarökologie zur Ernährungssicherung in Krisenzeiten beitragen?

Wir freuen uns gemeinsam mit Euch Antworten darauf zu fi nden und (politische) Hebel für eine Verbreitung von Agrarökologie zu diskutieren. Zwischendurch wird es Raum und Zeit für aktives Vernetzen und Austauschen geben.

EINE GEMEINSAME VERANSTALTUNG VON:
Agrar Koordination, Aktion gegen den Hunger, Brot für die Welt, Germanwatch, Human Rights
Film Festival Berlin, INKOTA-netzwerk e.V., Fairtrade Deutschland, Oxfam Deutschland,
Romero Initiative (CIR), Weltacker-Berlin e.V., Weltfriedensdienst e.V.

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Protestaktion

Ausbeutung im Kaffeehandel: Wir fordern faire Entlohnung für Kaffeebäuer*innen

"Probably the most unfair coffee in the world", dieser Spruch passt unserer Meinung nach besser zum Nespresso-Kaffee und dem zugehörigen Großkonzern Nestlé. Am Welttag für menschenwürdige Arbeit, dem 7. Oktober 2024, haben wir unsere Stimme erhoben und auf die ausbeuterischen Bedingungen aufmerksam gemacht, unter denen Kaffeebäuerinnen für den Nespresso-Kaffee von Nestlé arbeiten. Die Realität sieht oft so aus: Während große Konzerne Milliardengewinne einfahren, bleiben die Produzentinnen in der Armut zurück. Wir fordern faire und existenzsichernde Preise für die, die unser Lieblingsgetränk anbauen!
 

Lasst uns gemeinsam für einen Wandel eintreten und dafür sorgen, dass Kaffeeunternehmen endlich Verantwortung übernehmen.

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Aufruf

Keine Kürzungen in Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe – Mittel erhöhen für eine gerechte Zukunft!

Gerechtigkeit, globale Verantwortung und Demokratie stärken hängen eng zusammen. Mit den geplanten Kürzungen der Gelder für die Humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit scheint es, als distanziere sich die Regierung von dem Ziel „Eine Welt ohne Hunger“ und von der Erreichung der „Sustainable Development Goals“ (SDG) der Agenda 2030. Die Erreichung der SDG rückt mit der Infragestellung der Mittel für die EZ in unerreichbare Ferne, als hätte man schon aufgegeben und jeglichen Ehrgeiz verloren. Dabei gelten diese Ziele ja auch für unser Land!

Es sei hier erwähnt, dass auch die Arbeit der Agrar Koordination sowie die all der anderen entwicklungspolitischen NRO zum Teil durch das BMZ finanziert wird. Dies ist der Topf der „Förderung entwicklungspolitischen Bildungsarbeit“(FEB). Es wird uns signalisiert, dass es nächstes Jahr keine Erhöhung der Mittel geben wird und diese langfristig eher weniger werden. Die gleiche Botschaft gibt es auch von Seiten der Kirchen, die ebenfalls weniger finanzielle Mittel haben. Somit wird es schwerer werden, eine Lobbyarbeit für diejenigen zu machen, die keine Lobby in Deutschland und Europa haben. Damit schließt sich der Kreis: Es ist leicht, Kürzungen zu fordern und durchzusetzen bei denen, die keine Stimme haben. Wir wollen auch weiterhin diese Stimme sein und appellieren daher an die Bundesregierung die Kürzungen und das Sparen am falschen Ende zu stoppen!

Lest mehr dazu in unserem Artikel in der aktuellen Agrar Info #3

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Neue Podcastfolge von "Iss was?

Düngemittel aus grünem Wasserstoff - wie nachhaltig sind sie wirklich?

Unsere Nahrungsproduktion ist sehr stark geprägt vom Einsatz synthetischer Düngemittel. Sie haben die landwirtschaftliche Produktion gesteigert, allerdings sind die Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima groß. Im globalen Süden sollen nun Düngemittel auf Basis von grünem Wasserstoff, hergestellt mithilfe erneuerbarer Energie, produziert werden und lokal zum Einsatz kommen. Über diese Pläne sprechen wir mit Tina Jahn, sie ist Referentin für Welternährung und globale Landwirtschaft bei Inkota netzwerk. Wir wollen wissen, wie nachhaltig sind diese „grünen“ Düngemittel wirklich, welche Herausforderungen bringen sie mit sich und können sie zur Ernährungssicherung im globalen Süden beitragen?

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Kaffee-Dossier

Von Ausbeutung und dem Kampf für faire Preise

Weltweit wird heute Kaffee konsumiert. Seine Anbaubedingungen haben sich seit den Kolonialzeiten jedoch nur wenig verändert. Selten nur wird Rücksicht genommen auf die Natur und die Menschen, die in den Kaffeeplantagen arbeiten. Gemeinsam mit INKOTA beleuchten wir die Hintergründe und zeigen Handlungsbedarfe auf.

Bestellt jetzt kostenlos die Print-Ausgabe unter bestellung@agrarkoordination.de

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Neue Podcastfolge von "Iss was?

Unfairer Kaffee – Produzent*innen in Mexiko kämpfen für faire Preise

Kaffee ist in Deutschland ein beliebtes Getränk und auch weltweit steigt der Kaffeekonsum. Ein gutes Geschäft für Unternehmen, die Kaffee rösten und diesen weltweit handeln. Doch nicht alle sind an diesem guten Geschäft beteiligt. Derzeit erhalten Bauernfamilien, die für Nestlé Kaffee anbauen weniger als 1% des Verkaufspreises der Nescafé-Produkte. 
Florian Blumer von der Schweizer Organisation Public Eye war vor Ort und berichtet über den Kampf der Bauernfamilien für faire Preise, über die  Nachhaltigkeitsversprechen von Nestlé und spricht über politische Forderungen, die umgesetzt werden müssen, um den globalen Kaffeemarkt wirklich fair zu gestalten.

 

Wir fordern in einem Schreiben an Nestlé faire Preise, d.h. existenzsichernde Preise, an die mexikanischen Kaffeeproduzent*innen zu zahlen, die für Nestlé produzieren. Das europäische Lieferkettengesetz sieht vor, dass Unternehmen im Rahmen ihrer Sorgfaltspflichten das Recht auf existenzsichernde Einkommen respektieren müssen. Wir wollen von Nestlé wissen, ob das Unternehmen zukünftig höhere Preise zahlt, um dieser Verpflichtung nachzukommen.

 

Wir alle können helfen und Druck auf Nestlé aufbauen: Unterstützt den Aufruf der Bauernfamilien, die für Nestlé in Chiapas Kaffee anbauen!

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#GutFürAlle: Für eine starke Entwicklungspolitik

agl-Appell zum Bundeshaushalt 2025

Wir unterstützen den Appell für eine starke Entwicklungspolitik und die Forderung die Etats des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Auswärtigen Amtes (AA) angemessen auszustatten. Angesichts der instabilen Weltlage führt Sparen im Bereich der Globalen Solidarität in die falsche Richtung. Aktuell gibt es bereits Kürzungen bei der  entwicklungspolitischen Inlands- und Bildungsarbeit, dabei brauchen wir mehr denn je eine Zivilgesellschaft in Deutschland die sich wirkungsvoll für demokratische globale Entwicklung und klimagerechte Transformation einsetzt.

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Pressemitteilung der Initiative Faire Preise

Mehr Marktgerechtigkeit für Erzeuger*innen hier und weltweit – zur notwendigen Verbesserung der Marktpolitik (AgrarOLKG)

Konzentration des Lebensmitteleinzelhandels schwächt Verhandlungspositionen
Die Marktkonzentration im Lebensmitteileinzelhandel ist enorm. Für das Jahr 2021 recherchierten die Wissenschaftler Prof. Dr. Rainer Lademann und Dr. Mitja Kleczka, dass allein vier Unternehmen 85 Prozent Marktanteile haben. Diese Konzentration nimmt absehbar noch zu nach Aufgabe der Standorte der „real“-Supermärkte, und sie zieht extreme Ungerechtigkeiten nach sich. Lieferant*innen sind abhängig und müssen sich unlautere Handelspraktiken gefallen lassen, das sind etwa verspätete Zahlungen oder kurzfristige Stornierungen. Die Bäuerinnen und Bauern sowohl im globalen Süden als auch hier in Deutschland sind das schwächste Glied in der Kette. Sie können ohne rechtliche Stärkung nicht auf Augenhöhe am Markt verhandeln und müssen oftmals Erzeugerpreise hinnehmen, die vielfach nicht die Produktionskosten decken. 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat aktuell eine Analyse erstellen lassen, die einzelne Produkte herauspickt und mit nicht repräsentativen Aussagen die hohe Marktkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel abwiegeln soll. Das Agrarorganisations- und Lieferkettengesetzes (AgrarOLkG), welches seit 2021 die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet, hilft die Verhandlungsposition von Bäuer*innen in der Kette zu stärken. Doch eine Evaluierung des Gesetzes hat gezeigt, dass es nachgeschärft werden muss. Die Initiative Faire Preise in der Lebensmittelkette fordert von der Ampelregierung, dass sie noch vor der Sommerpause eine deutliche Verbesserung und Nachschärfung des Agrarorganisations- und Lieferkettengesetzes (AgrarOLKG) umsetzt.

Reinhild Benning, Senior Beraterin der Deutschen Umwelthilfe, sagt: „Bisher haben Handel und Industrie das Recht, mit ihrer enormen Marktmacht die Preise unter die Produktionskosten drücken und regionale bäuerliche Betriebe mit unfairen Handelspraktiken wie etwa der Regalpflege in den Ruin zu treiben. Mit ihrer Marktmacht rauben Discounter und Supermärkte immer wieder regionalen Erzeugerbetrieben die Existenzgrundlage und sie verunmöglichen mehr Umwelt- und Tierschutz auf den Höfen. Daher brauchen wir jetzt eine gesetzliche Vertragspflicht vor der Lieferung,  eine Generalklausel, die unfaire Handelspraktiken unterbindet und ein Monitoring für eine faire Verteilung der Wertschöpfung.“ 

Julia Sievers, Referentin beim Forum für Internationale Agrarpolitik, ergänzt: „Auch der Handel mit Kaffee zeigt, wie groß der Bedarf einer verbesserten Regulierung durch das Agrarorganisations- und Lieferkettengesetz ist: Supermärkte haben beim Verkauf von Kaffee hohe Gewinnmargen, während Kaffeebäuerinnen und -bauern so wenig für ihren Kaffee erhalten, dass existenzsichernde Einkommen und Löhne unmöglich sind. Bäuerinnen und Bauern müssen in globalen Lieferketten besser vor unfairen Handelspraktiken geschützt werden. Wir fordern, Verpflichtungen müssen für alle Unternehmen gelten. Es darf keine umsatz- oder größenabhängige Untergrenze geben.“ 

Elisabeth Waizenegger, Mitglied im AbL-Bundesvorstand, sagt: „Die Nachschärfungen müssen jetzt kommen und zügig weiterentwickelt werden. Wir fordern von der Ampelregierung zeitnah ein Kaufverbot unter Produktionskosten einzuführen. Spanien hat es bereits umgesetzt. Es ist frappierend, dass wir Bäuerinnen und Bauern hier in Deutschland und unsere Kolleg*innen im globalen Süden dieselben Probleme haben, am Markt faire und kostendeckende Preise zu verhandeln. Im Milchsektor ist in Deutschland für Januar eine durchschnittliche Kostenunterdeckung von acht Prozent ermittelt worden.“

Matthias Fiedler, Geschäftsführer beim Forum Fairer Handel, führt weiter aus: „Wenn Erzeuger*innen aufgrund von hohem Preisdruck aufgeben oder nicht mehr in Innovation, Nachhaltigkeit und Produktqualität investieren können, dann führt das auch zu negativen Folgen für Verbraucher*innen und den Wettbewerb.“ Das ist ein weiteres Ergebnis der Wissenschaftler Lademann und Kleczka.  

 

Pressekontakte

Reinhild Benning (DUH)
benning@duh.de
0151 17918487

Julia Sievers (FIA/Agrar Koordination)
julia.sievers@agrarkoordination.de
0162/3201077

Elisabeth Waizenegger (AbL)
rewaizen@posteo.de
08330 1413

Matthias Fiedler (FFH)
m.fiedler@forum-fairer-handel.de
030 28040599

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gesucht

BILDUNGSREFERENT*IN (M/W/D)

Wir suchen für unsere  Biopoli-Workshops Bildungsreferent*innen, die mit den Jugendgruppen arbeiten. Du interessierst dich für globale Zusammenhänge? Du brennst für die Themen zukunftsfähige Landwirtschaft, gerechte Agrarpolitik und nachhaltige Ernährung? Im besten Fall hast du schon Erfahrungen mit Schulklassen oder Jugendgruppen gesammelt und Lust als freiberufliche*r Referent*in zu arbeiten?

Deine Aufgaben als Biopoli-Referent*in

  • Konzeption und Vorbereitung von Workshops 
  • Eigenständige Durchführung von Bildungsveranstaltungen mit Kinder- und Jugendgruppen sowie jungen Erwachsenen in Hamburg und Niedersachsen
  • Nachbereitung der Veranstaltungen

Wir bieten

  • Unterstützung bei der Konzeption und Vorbereitung der Workshops
  • Bereitstellung von Materialien 
  • Regelmäßige Fortbildungen 
  • Ein Honorar für jede durchgeführte Bildungsmaßnahme

Bei Interesse sende uns gern ein kurzes Anschreiben und deinem Lebenslauf an regina.schrader[at]agrarkoordination.de

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Agroecology for Future

Positionspapier und Bericht zur Rolle von Agrarökologie in EU-Ernährungspolitik

Agrarökologische Produktionsmethoden haben in vielen Ländern des Globalen Südens eine lange Tradition. Für uns ist eine agrarökologische Landwirtschaft die Vision für eine zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswende. Aber auch andere Organisationen sehen in der Agrarökologie die Zukunft: Deshalb gewinnt das Konzept als Alternative zur industriellen Landwirtschaft auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Doch die Definitionen und das Verständnis davon, was Agrarökologie eigentlich meint und beinhaltet, variieren stark.

Deshalb haben wir in Zusammenarbeit mit der Christlichen Initiative Romero e.V. (CIR) ein Grundlagendokument erstellt, mit dem wir das Konzept der Agrarökologie umfassend erklären und so ein gemeinsames Verständnis von Agrarökologie entwickeln. Wichtig war uns dabei, dass die Definition den Ursprüngen der Agrarökologie in Sozial- und Umweltbewegungen des Globalen Südens gerecht wird. Basierend auf dem Bericht haben wir ein Positionspapier erarbeitet, das Forderungen an die EU beinhaltet, welche Maßnahmen in der Agrar- und Ernährungspolitik umgesetzt werden müssen, um das Potenzial der Agrarökologie für eine Transformation des globalen Ernährungssystems auszuschöpfen.

Downloads
Positionspapier "Agroecology for Future" (deutsche Fassung)
Policy Paper "Agroecology for Future (Englische Fassung)
Bericht "Agroecology for Future" - Bericht über das Konzept der Agrarökologie